Schungit Studie: Kohlenstoffreiches Gestein aus Karelien erforscht

Wissenschaftliche Studie: Schungit – Die kohlenstoffreichen Gesteine von Karelien

Veröffentlichung & Überblick

Die Studie „Shungites: The C-Rich Rocks of Karelia“ untersucht eines der weltweit bedeutendsten natürlichen Vorkommen von elementarem Kohlenstoff. Sie erschien im renommierten Fachjournal The Canadian Mineralogist im Dezember 1997 und wurde von einem internationalen Forscherteam aus Karelien und den USA durchgeführt.

  • Journal: The Canadian Mineralogist, Vol. 35, Nr. 6
  • Seiten: 1363–1378
  • Datum: Dezember 1997
  • Gesamte Studie als PDF: Zur Studie auf Academia.edu

Autoren & Institute

Karelien, Russland

  • Liudmila P. Galdobina
  • Wladimir V. Kovalevski
  • Natalia N. Rozhkova
  • Alexander Z. Zaidenberg
  • Institut für Geologie, Karelisches Wissenschaftszentrum, Russische Akademie der Wissenschaften, Petrosawodsk

USA

  • Peter R. Buseck – Arizona State University, Department of Geology and Chemistry
  • John W. Valley – University of Wisconsin, Department of Geology and Geophysics

Geologisches Untersuchungsgebiet

  • Ort: Shunga-Distrikt bei Petrosawodsk, Republik Karelien, Russland
  • Geologische Lage: Übergang zwischen dem Baltischen Schild und der Russischen Plattform
  • Gesteinsalter: 2,0–2,1 Milliarden Jahre (Unteres Proterozoikum)
  • Untersuchungsfläche: ca. 9.000 km²
  • Kohlenstoffvorkommen: geschätzte 25 Milliarden Tonnen

Hauptergebnisse der Schungit Studie

1. Kohlenstoffgehalt

Die analysierten Gesteinsschichten enthalten meist mehrere Prozent Kohlenstoff, an manchen Stellen sogar bis zu 98 % nahezu reiner, glasartiger Kohlenstoff.

2. Physikalische Eigenschaften

  • Tiefschwarz, metallisch glänzend
  • Muscheliger Bruch (wie Glas)
  • Härte: ca. 3,5 (Mohs-Skala)
  • Dichte: 1,9–2,0 g/cm³
  • Elektrische Leitfähigkeit: ~100 S/cm
  • Sehr brüchig und lokal begrenzt (oft nur wenige Dutzend Meter groß)

3. Mikrostruktur

Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich eine unregelmäßige, teilweise graphitähnliche Struktur mit abgerundeten, heterogenen Kohlenstoffdomänen.

4. Isotopenanalyse

Die δ13C-Werte der Proben lagen zwischen –26,4 ‰ und –37,6 ‰. Diese Werte deuten auf einen lokalen Ursprung hin, der sich eher nach Fundort als nach Gesteinstyp unterscheidet.

Interpretation der Ergebnisse

1. Biogene Herkunft (Valley & Buseck)

Die Autoren vermuten, dass der Kohlenstoff ursprünglich biologisch entstand – etwa durch abgestorbene Mikroorganismen – und später durch niedriggradige Metamorphose umverteilt wurde.

2. Abiotische Herkunft (Galdobina)

Laut Galdobina sprechen die geologischen Daten eher für eine abiogene, möglicherweise vulkanische Entstehung – z. B. aus tiefem Erdgas, vulkanischen Prozessen oder hydrothermaler Aktivität.

Bedeutung der Schungit Studie

Diese Publikation gilt als Grundlagenarbeit zur Erforschung von Schungit und liefert wichtige Erkenntnisse zur:

  • Geologie des Proterozoikums
  • Entstehung natürlicher Kohlenstoffformen
  • Diskussion über biologische vs. geologische Kohlenstoffursprünge
  • Potenzial für technische, wissenschaftliche oder industrielle Anwendungen

Die Studie wird häufig zitiert und bleibt ein bedeutender Bezugspunkt für Geologen und Materialwissenschaftler weltweit.

Warum: Die veröffentlichte Studie ist eine wegweisende Grundlagenarbeit für das Verständnis des Schungits, einem außergewöhnlichen kohlenstoffreichen Gestein aus der Region Karelien, Russland. Sie bietet erstmals eine umfassende geologische Analyse der Proterozoikum-Gesteine und dokumentiert detailliert die physikalischen Eigenschaften des ungewöhnlichen, glasartigen Kohlenstoffs. Besonders bedeutend ist die intensive Diskussion zur Herkunft des Kohlenstoffs, bei der biogene (organische) und abiogene (geologische, vulkanische) Entstehungsprozesse gegenübergestellt werden. Diese Differenzierung hat weitreichende Folgen für die Interpretation von Kohlenstoffquellen in der Erdgeschichte. Darüber hinaus eröffnet die Studie Perspektiven für technische und industrielle Anwendungen, etwa durch die hohe elektrische Leitfähigkeit des Materials. Wegen ihrer fundierten Analysen und interdisziplinären Herangehensweise wird die Studie häufig zitiert und gilt als wichtiger Bezugspunkt für Geologen, Mineralogen und Materialwissenschaftler weltweit. Sie bildet die Basis für viele Folgeuntersuchungen im Bereich kohlenstoffreicher Gesteine.

Autor: Krobath Andreas
Experte für Schungit / Edelschungit / Naturheilkunde. Weitere Informationen über mich finden Sie auf der "Über mich - About me" Seite.

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